Glaukom lasern
Der Einsatz von Lasern in der Augenheilkunde geht auf das Jahr 1960 zurück. Damals wurde die erste lasergestützte Behandlung einer Netzhauterkrankung durchgeführt.

Zu den gängigen Laserbehandlungen zählen die SLT (Selektive Lasertrabekuloplastik), YAG-Iridotomie, ALT (Argonlaser-Trabekuloplastik) und Zyklokoagulation.


Glaukom lasern mit SLT (Selektive Lasertrabekuloplastik)

Die SLT (Selektive Lasertrabekuloplastik) ist eine moderne und gewebsschonende Laserbehandlung, die den Augendruck um ca. 20-30% senken kann. Ein nicht-thermischer Laser wird verwendet, der in kürzester Zeit (0,000000003 Sekunden) niedrige Energie auf die Pigmentzellen im Trabekelwerk schießt. Das Trabekelwerk bildet mit dem Schlemm-Kanal das Abflusssystem des Auges, wodurch das Kammerwasser abgeführt wird. Die Pigmentzellen des Trabekelwerks werden durch den SLT aktiviert, wodurch das Abflusssystem gereinigt und die Poren geöffnet werden.
Dabei werden die Pigmentzellen selektiv ausgewählt, sodass das umliegende Gewebe nicht belastet wird. Es besteht beim SLT also keine Vernarbung, sodass der Bedarf bei Bedarf wiederholt werden kann. Sollte im Anschluss eine weitere Glaukomoperation notwendig sein, ist auch das problemlos möglich.
Die SLT ist für Patienten unkompliziert. die Behandlung wird ohne örtliche Betäubung durchgeführt und nach Vollendung sind treten nur vereinzelt leichte Reizungen auf. Bei Bedarf können entzündungshemmende Augentropfen verschrieben werden. Die SLT dauert in der Regel 5-10 Minuten und der Patient kann die Klinik anschließend sofort verlassen. Nach der Behandlung kann mit deutlicher Reduzierung der Tropfhäufigkeit gerechnet werden. In einigen Fällen kann sogar komplett auf drucksenkende Augentropfen verzichtet werden. Die SLT ist besonders für Patienten mit einem Offenwinkelglaukom, PEX-Glaukom und Pigmentdispersionsglaukom geeignet.

Glaukom lasern mit YAG-Iridotomie
Die YAG-iridotomie eignet sich für stark weitsichtige Menschen, Patienten mit einer flachen Vorderkammer und hohem Augendruck. Einige Gruppen profitieren besonders von der YAG-Iridotomie:

Patienten mit einem Engwinkelglaukom.

Patienten mit einem fortgeschrittenen grauen Star.

Prophylaktisch gegen einen Glaukomanfall bei Risikogruppen.

Die Behandlung erfolgt ambulant unter örtlicher Betäubung. Damit der Arzt die Iris (Regenbogenhaut) bestmöglich sehen kann, werden pupillenverengende Augentropfen verabreicht. Dadurch entfaltet sich die Iris und ihre gesamte Oberfläche wird sichtbar.

Nach der Betäubung wird ein Kontaktglas auf das Auge gesetzt, was zur Stabilisierung dient und vor unerwünschten Bewegungen schützt.

Anschließend beginnt der Eingriff: Mit dem YAG-Laser wird ein winziges Loch in der Iris erzeugt, sodass ein Durchgang zwischen vorderer und hinterer Augenkammer entsteht. Das Kammerwasser kann sich dann frei zwischen den Augenkammern bewegen und der Augendruck sinkt. Das erzeugte Loch verursacht keine Seheinschränkungen und ist mit dem bloßen Auge nicht erkennbar.

Nach der Behandlung können bei Bedarf entzündungshemmende Augentropfen verschrieben werden. In der Zeit nach der Behandlung müssen Patienten darauf achten, die regelmäßigen Nachkontrollen einzuhalten. Außerdem ist nach der YAG-Iridotomie eine Ruhezeit vorgesehen, in der körperliche Anstrengung vermieden werden soll. Die Behandlung hat eine hohe Erfolgsquote: Patienten müssen deutlich weniger tropfen oder können gänzlich darauf verzichten.

Glaukom lasern mit ALT (Argonlasertrabekuloplastik)
Die Entwicklung medizinischer Technologie führt dazu, dass Behandlungen effektiver werden und gleichzeitig schonend für den Patienten sind. Dies hat dazu geführt, dass die ehemalig beliebte ALT nur noch selten angewendet wird. Sie funktioniert ähnlich, wie die gewebsschonende SLT (Selektive Lasertrabekuloplastik): Mit einem Argonlaser wird das Trabekelwerk behandelt, welches das Abflusssystem des Auges ist. Der Laser verödet das Gewebe des Trabekelwerks und fördert Narbenbildung, wodurch der Durchfluss verbessert wird und der Augendruck sinkt. Da bei der ALT Gewebe beschädigt wird, kann der Eingriff nur einmalig durchgeführt werden und schließt in Folge andere Operationen aus. Da mit der SLT eine gewebsschonende Variante dieser Behandlung existiert, ist die ALT mittlerweile nur in Ausnahmefällen empfohlen.
Zyklokoagulation
Die Zirkulation des Kammerwassers ist von 2 Faktoren abhängig: Dem Abfluss und der Produktion des Kammerwassers. Während die SLT und ALT den Abfluss verbessern, wird mit der Zyklokoagulation die Produktion des Kammerwassers im Ziliarkörper behandelt.

Während die SLT und ALT das Trabekelwerk, also den Abfluss, behandeln, werden bei der Zyklokoagulation die Zellverbände des Ziliarkörpers verödet, sodass die Kammerwasserproduktion verringert wird und der Augendruck sinkt. Da dabei die Gefahr besteht, den Druck zu stark zu senken, wird die Behandlung in mehreren Sitzungen durchgeführt, bis der Zieldruck erreicht ist. Die Zyklokoagulation wird bei komplexen und fortgeschrittenen Glaukomen verwendet.
Die Behandlung erfolgt unter lokaler Betäubung, kann aber bei Behandlung beider Augen unter kurzer Narkose durchgeführt werden. Eine Sonde wird seitlich auf dem Auge platziert und der Ziliarkörper verödet. Die Behandlung ist neben Blendung während des Laserns und leichter Reizung schmerzfrei. Dieser Eingriff wird im stationären Rahmen durchgeführt.

FAQ
Häufig gestellte Fragen zu Laserbehandlung bei Glaukom.
Was passiert beim Glaukom lasern??
Beim Glaukom lasern wird der Ort der Produktion oder Abflusses des Kammerwassers behandelt. Behandlungen der Produktion finden am Ziliarkörper statt, während eine Abflussverbesserung im Trabekelwerk stattfindet.
Welche Laserbehandlung beim Glaukom gibt es?
Das Glaukom lasern ist mittels SLT (Selektive Lasertrabekuloplastik), ALT (Argonlasertrabekuloplastik), Zyklokoagulation und YAG-Iridotomie möglich.
Welche Laserbehandlung beim Glaukom ist die Beste?
Je nach Glaukomform eignen sich unterschiedliche Glaukom lasern Behandlungen besser. Die schonendste Laserbehandlung ist die SLT (Selektive Lasertrabekuloplastik). Dabei werden die Pigmentzellen des Trabekelwerks mit der niedrigen Energie des nicht-thermischen Lasers bestrahlt, sodass sich das Trabekelwerk weitet und der Kammerwasserabfluss gefördert ist. Da dabei das umliegende Gewebe nicht beschädigt wird, kann die Behandlung problemlos wiederholt werden.
Wird Glaukom lasern stationär durchgeführt?
Die Glaukom lasern Behandlung erfolgt in den meisten Fällen ambulant. Der Patient kann die Klinik noch am selben Tag wieder verlassen.
Welche Betäubung wird beim Augenlasern von Glaukom durchgeführt?
In der Regel erfolgt lediglich eine örtliche Betäubung mit Augentropfen. Ausnahme hierfür ist die Durchführung einer beidseitigen Zyklokoagulation, welche unter kurzer Vollnarkose durchgeführt werden kann.
Wie gefährlich ist Augenlasern bei Grünem Star?
Was sind die Nebenwirkungen vom Augenlasern bei Grünem Star?
Ist die Glaukom lasern Behandlung schmerzhaft?
Was muss man nach der Glaukom lasern Behandlung beachten?
Je nach Laserverfahren variiert die Nachsorge. Vereinbarte Nachuntersuchungstermine müssen unbedingt eingehalten werden. Außerdem sollte auf Ruhe geachtet und auf körperliche Anstrengung verzichtet werden.
Welche Kosten kommen auf einen Glaukompatienten zu?
Wann kann gelasert werden?
Laserbehandlungen eignen sich für milde bis mittlere Glaukome. Ist eine starke Drucksenkung notwendig, tendieren Ärzte zur Trabekulektomie.