Implantatverfahren
In der Augenheilkunde ist allen die Kunstlinse als Implantat bekannt. Auch für die Behandlung des Glaukoms gibt es mittlerweile Implantate zur Regulierung des Augendrucks. Der iStent ist das kleinste Implantat, das im menschlichen Körper eingesetzt werden kann.

Überblick Implantat Stent: iStent
Kleinstes, medizinisches Implantat
Minimal invasiver Einschnitt
Implantation im Trabekelwerk zur Überwindung des Abflusswiderstands
kombinierbar mit Katarakt-Operation
Eingriff unter lokaler Betäubung
Dauer des Eingriffs nur 10 Minuten
Reduzierung der Tropfentherapie

iStent
Mit 1 mm Länge, 0,33 mm Höhe und einem Gewicht von 60 Mikrogramm ist der Implantat Stent das weltweit kleinste Implantat, dass im menschlichen Körper eingesetzt wird und gilt als Innovation der modernen Augenheilkunde. Seine Funktion ähnelt der eines Herzkatheters, nämlich das Offenhalten von Gefäßen. Typischerweise werden zwei Implantat Stents durch einen kleinen Schnitt in die Hornhaut im Trabekelwerk des Kammerwinkels platziert, wo der Abfluss des Kammerwassers stattfindet. Die i-Stents reduzieren den Abflusswiderstand im Trabekelwerk und erleichtern so den Abtransport, was den Augeninnendruck senkt.
Implantat Stent Kombination mit Kataraktoperation
Das Einsetzen eines Implantat Stents lässt sich gut mit einer Kataraktoperation (Operation des grauen Stars) kombinieren, da der notwendige Schnitt in die Hornhaut derselbe ist. Patienten mit beiden Erkrankungen wird somit eine Behandlung ermöglicht, die das Gewebe minimal schädigt und ihnen eine zweite Operation erspart. Die Implantation der iStents erfolgt unter lokaler Betäubung und dauert nur 10 Minuten. Besonders für Patienten mit einem Offenwinkelglaukom ist diese Methode geeignet. Durch den iStent reduziert sich die Anwendung drucksenkender Augentropfen. In einigen Fällen besteht das Potenzial, dass Patienten ihre Tropftherapie komplett absetzen können.

XEN GEL STENT
Der XEN GEL STENT ist ein kleiner Implantat Stet, das unterhalb der Bindehaut eingesetzt wird. Bei diesem Implantat Stent handelt es sich um eine ca. 6mm lange Röhre, die nach Einsetzen im Auge weich und flexibel wird. Sie bildet einen künstlichen Abfluss, durch den das Kammerwasser abfließen kann, wodurch der Augendruck sinkt. Der XEN GEL STENT ist für Patienten mit einem Offenwinkelglaukom geeignet und wird dann eingesetzt, wenn vorherige medikamentöse oder operative Verfahren keine ausreichende Drucksenkung erreicht haben. Das Implantat Stent ist für Patienten mit einem Engwinkelglaukom, bestehenden Drainage-Implantaten und Vernarbung auf der Bindehaut nicht geeignet.
Kleines Implantat Stent (ca. Wimperngröße)
Kleines Rohr, das nach Implantation weich wird
Erzeugt kleinen Abflusskanal, wodurch der Augendruck sinkt
Geeignet für Patienten mit Offenwinkelglaukom
Sinnvoll, wenn andere Methoden und/oder Augentropfen versagt haben

Hydrus Mikrostent
Der Hydrus Mikrostent ist ein wimperngroßes, kanalbasiertes Mirko Implantat Stent, das im Schlemm-Kanal eingesetzt wird. Dort dehnt er ca. 90 Grad des Schlemmkanals auf und stützt ihn, sodass der Kammerwasserabfluss verbessert wird. Aufgrund seines Materials ist der Hydrus Mikrostent sehr flexibel und besonders biokompatibel, sodass keine negativen Wechselwirkungen zum umliegenden Gewebe entstehen. Das Implantat wird häufig in Kombination mit einer Kataraktoperation eingesetzt. Studien zeigen, dass mit dem Hydrus Mikrostent das Potenzial besteht, drucksenkende Augentropfen langfristig absetzen zu können.
Kanalbasierte MIGS
(Minimal-invasive Glaukomchirurgie)
Äußerst flexibles und biokompatibles Material
Durch Öffnen und Stützen des Schlemm-Kanals kann das Kammerwasser besser abfließen
Geeignet für primäre Offenwinkelglaukome
Aufspannen von ca. 90 Grad des Schlemm-Kanals

Ahmed-Glaukomimplantat
Das Ahmed-Glaukomimplantat ist das einzige Ventil Implantat Stent, dass den Augendruck konstant zwischen 8 und 12 mmHg halten kann. Es sitzt außerhalb des Auges, wo es von der Bindehaut abgedeckt wird. Durch das Ventil wird die Flüssigkeit mit einem Schlauch abgeleitet, sodass sich der Augendruck sofort reduziert wird. Durch die Kontrolle des Flüssigkeitsaustritt wird verhindert, dass es zu übermäßiger Drainage kommt. Da das Ahmed-Glaukomimplantat zur invasiven Glaukomchirurgie zählt, ist es den schwerwiegenden Glaukomfällen vorbehalten, bei denen MIGS versagt hat. Besonders geeignet ist dieses Implantat außerdem für Patienten mit einem neovaskulären oder kongenitalen Glaukom.
Druckventil führt Kammerwasser ab, sodass der Augendruck sinkt
Implantat befindet sich außerhalb des Auges und wird von der Bindehaut abgedeckt
Durch genaue Kontrolle des Ventils findet keine übermäßige Drainage statt
Besonders geeignet für neovaskuläre und kongenitale Glaukome

FAQ
Häufig gestellte Fragen zum Implantatverfahren eines Glaukoms mit Stents.
Was macht ein Implantat Stent?
Der iStent wird im Trabekelwerk platziert und reduziert den Abflusswiederstand, wodurch das Kammerwasser besser abfließen kann.
Wo wird der iStent plaziert?
Der i-Stent wird im Trabekelwerk des Auges platziert. Er funktioniert ähnlich wie der Stent im Herzen, da er die Gefäße offenhält und somit für einen verbesserten Abfluss des Kammerwassers sorgt. In der Regel werden zwei i-Stents pro Auge implantiert.
Für welche Patienten sind iStents geeignet?
IStents sind für Patienten mit einem geringen bis moderaten Glaukom geeignet. Wichtig ist, dass dieses Glaukom kein Engwinkelglaukom ist. Somit ist der Eingriff für viele Patienten geeignet. Bei Bedarf nach einer hohen Drucksenkung sollte eher eine Kanaloplastik oder im Extremfall eine Trabekulektomie durchgeführt werden.
Welche Probleme können beim Einsetzen von iStents entstehen?
Da der Einsatz von iStents minimal invasiv ist, treten schwerwiegende Komplikationen äußerst selten auf. In einigen Fällen sehen Patienten in den ersten Tagen verschleiert, was durch leichte Blutungen in der Vorderkammer entsteht. Diese sind allerdings harmlos. Neben leichten Entzündungen und Lichtempfindlichkeit existieren sonst keine Nebenwirkungen. Diese Fälle sind äußert selten und nicht mit der Rate bei Kataraktoperationen vergleichbar.
Was ist nach der Implantation zu beachten?
Die Anwendung antibiotischer Augentropfen sollte nach der Anweisung des Arztes befolgt werden. Ebenso sind Nachuntersuchungstermine in den gegebenen Abständen einzuhalten. Körperliche Anstrengung sollte in den ersten Wochen vermieden werden.
Kann man den iStent mit einer Katarakt-Operation kombinieren?
Der iStent eignet sich von allen Operationsmöglichkeiten am besten zur Kombination mit dem Eingriff am Grauen Star. Da der Einschnitt zum Austausch der körpereignen Linse gegen eine Kunstlinse auch zum Einsetzen der iStents verwendet werden kann, entstehen keine weiteren Einschnitte. Der Patient wird somit minimaler Verletzung ausgesetzt und muss nur 1x operiert werden.
Wie groß ist der iStent?
Der iStent ist das kleinste Implantat, das im menschlichen Körper verwendet wird. Die Maße sind 1mm x 0,33mm und er weigt 60 Mikrogramm.
Wer trägt die Kosten beim iStent?
Da der iStent eine nicht-notwendiger Eingriff ist, für den kostengünstigere Alternativen gibt, übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung die Kosten nicht. Patienten müsssen die Kosten daher selber tragen.
Aus welchem Material besteht der iStent?
Der iStent besteht aus medizinischem Titan.
Wie viele iStents werden eingesetzt?
In der Regel werden 2 iStents pro Auge eingesetzt.