Glaukom Operation
Der grüne Star ist dank moderner Methoden der Glaukom-Chirurgie mittlerweile genauso gut operabel wie der graue Star.
minimal invasive Glaukom-Chirurgie (MIGS)
schonende Behandlung mit modernster Technologie
Behandlung schwerwiegender Glaukomanfälle

Kanaloplastik

Die Kanaloplastik ist ein nicht filtrierender glaukomchirurgischer Eingriff. Mit der Kanaloplastik verfolgt die Augenheilkunde die Idee, die Funktionsfähigkeit der körpereigenen Abflusssysteme wiederherzustellen.
Der Schlemmkanal ist ein ringförmig verlaufender Abflusskanal in den das Kammerwasser fließt, bevor es an die epikleralen Venen weiter abgeführt wird. Er liegt in dem Winkel, an dem die Regenbogen auf die Hornhaut trifft. Das Kammerwasser erreicht den Schlemmkanal über das vorgelagerte Trabekelmaschenwerk. Bei der Kanaloplastik wird dieser Schlemm-Kanal, erweitert wird.
Dadurch wird die dort gelegene Abflussstörung des Kammerwassers behoben, sodass es wieder normal abgeführt werden kann und der Augendruck sinkt.

Die Kanaloplastik wird unter Vollnarkose durchgeführt.
Das Hauptinstrument bei diesem Eingriff ist ein flexibler Mikrokatheter, an dessen Spitze sich eine Lasersonde befindet. Der Katheter wird durch einen Einschnitt in der Bindehaut in den Schlemm-Kanal eingeführt und dann 360 Grad am Rand der Iris (Regenbogenhaut) entlang bewegt. Die Lasersonde hilft dem Operateur bei der akkuraten Steuerung des Katheters. Durch den Einsatz eines Gels wird der Schlemm-Kanal gedehnt und der Katheter daraufhin wieder entfernt. Das Resultat ist eine Erweiterung des Abflusskanals ohne den Einsatz künstlicher Komponente. Dadurch ist der Heilungsprozess nach der Operation sehr begünstigt.

Die Kanaloplastik eignet sich besonders für Patienten mit leichtem bis mittlerem Augendruck. Die meisten Patienten müssen nach dem Eingriff nur noch selten tropfen – einige können die Glaukomtropfen sogar komplett absetzen. Nach der Glaukom Operation sind regelmäßige Kontrollen in den ersten Wochen sehr wichtig; aber außer einem leichten Fremdkörpergefühl haben Patienten im Normalfall keine Nebenwirkungen. Bei Patienten mit hohem Augendruck ist die Kanaloplastik leider nicht geeignet, da ihre Drucksenkungskraft nicht ausreicht. In solchen Fällen greifen Ärzte zur Trabekulektomie.
Trabekulektomie
Die Trabekulektomie ist auch heute noch der Goldstandard für jene Glaukome, die eine hohe Drucksenkung benötigen. Dieser Eingriff wurde über Jahrzehnte optimiert und wird meistens erst dann in Erwägung gezogen, wenn andere Methoden nicht die gewünschte Drucksenkung erzielt haben bzw. erzielen können. Bei der Trabekulektomie wird ein künstlicher Abfluss für das Kammerwasser erzeugt. Sie wird stationär unter örtlicher Betäubung oder Vollnarkose durchgeführt.


Zunächst wird die Pupille vor der Operation mit Augentropfen eng gestellt. Am Hornhautrand wird ein Lappen aus Bindehaut und Tenonkapsel gebildet. Danach wird falltürartig ein oberflächlicher Lederhautdeckel präpariert. Dieser kann je nach Operateur rechteckig oder trapezartig sein. Anschließend wird eine weitere, tieferliegende Öffnung gebildet, die den Abfluss in ein Sickerkissen ermöglicht. Der oberflächliche Lederhautlappen wird erneut vernäht. Durch diese Nähte bietet sich postoperativ dem Operateur die Möglichkeit Nachjustierungen vorzunehmen.
Der Bindehaut Lappen wird erneut vernäht und auf Dichtigkeit geprüft. Das Sickerkissen wird oben (bei 12 Uhr) angelegt, so dass das Oberlid schützend darüber liegt. Für eine Woche sollte ein Antibiotikum getropft werden und für mehrere Wochen kortisonhaltige Augentropfen. Die kortisonhaltigen Augentropfen sollen eine Vernarbung des neu angelegten Sickerkissens verhindern.

Der Erfolg des Eingriffs ist stark von der Vor- und Nachsorge abhängig. Nach dem Eingriff darf der Patient nicht am frisch operierten Auge reiben und muss in kurzen Abständen kontrolliert werden, da unter anderem die Durchlässigkeit des Sickerkissens beurteilt wird. Außerdem kann ein Tagesdruckprofil notwendig sein, um postoperative Druckspitzen (Hoch- und Tiefpunkte des Augendrucks) zu erfassen.
FAQ
Häufig gestellte Fragen zu Glaukom Operation.
Wann muss der Grüne Star operiert werden?
Die Behandlung des Grünen Stars erfolgt zunächst mit schonenden Mitteln, wie drucksenkenden Augentropfen und Laserbehandlungen. Erreichen diese Methoden nicht die notwendige Drucksenkung, kann der Grüne Star operiert werden.
Wie lange ist der Krankenhausaufenthalt nach einer Glaukom-OP?
Durchschnittlich beträgt der stationäre Aufenthalt meistens zwei Nächte, je nach postoperativem Befund.
Wie gefährlich ist eine Grüner Star-Operation?
In einem umfangreichen Aufklärungsgespräch wird Ihr Operateur Sie über Ihre Risiken aufklären.
Wie lange dauert eine Glaukom-Operation?
Beide Operationen dauern durchschnittlich 30-45 Minuten. Faktoren, wie eine Vollnarkose und Schweregrad des Behandlungsfalls können die Dauer jedoch verlängern.
Wie lange wird man nach einer Glaukom-Operation krankgeschrieben?
Da es sich bei der Glaukom-Operation um einen medizinisch notwendigen Eingriff handelt, kann Ihr Augenarzt Sie krankschreiben. Die Dauer variiert, beträgt jedoch in der Regel 1-2 Wochen.
Wie lange dauert die Heilung nach einer Glaukom-OP?
Die Heilungsdauer beträgt 2-6 Wochen, kann sich aber durchaus verlängern. Da Operationen immer mit einem gewissen Risiko verbunden sind, ist besonders hier darauf zu achten, die Anweisungen des Arztes währned der Nachsorge zu befolgen.
Wie viel kostet eine Glaukom Operation?
Die gesetzliche Krankenversicherung zahlt in der Regel die Kosten für die Kanaloplastik und Trabekulektomie. Mitglieder der privaten Krankenversicherung erkundigen sich am besten bei ihren Versicherungspartnern, da der Umfang hier variieren kann.
Wird eine Glaukom-OP ambulant oder stationär durchgeführt?
Aufgrund der höheren Risiken als bei Laserbehandlungen werden Glaukom-Operationen meistens stationär durchgeführt.